Schornsteinfeger und Glück

eins, zwei, drei, vier das Glück gehört mir…

Warum bringen Schornsteinfeger Glück ?SWEEP2

Regelmäßig zu Neujahr spielt er neben Kleeblatt und Glücksschwein eine Hauptrolle. Aber woher kommt die Vorstellung Glück zu bekommen, wenn man den schwarzen Gesellen trifft, an seinem Knopf dreht, oder sich von seinen russigen Händen das Gesicht schwärzen zu lässt?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wollen wir einige Jahrhunderte zurückgehen.
Im Mittelalter war der Herd, sowie der damit verbundene hölzerne Rauchfang der Mittelpunkt des Hauses.
Einen Schornstein gab es noch nicht. Das hatte zur Folge, dass sich dieses brennbare Bauteil infolge Rußansatzes leicht entzünden konnte und somit eine hohe Brandgefahr darstellte.

SWEEP1Erste Verbesserungen waren Verkleidungen des Rauchfanges mit Lehm und später auch mit Steinen.
Dennoch war die Feuergefahr nicht gebannt, da sich auch dort der abgelagerte Ruß entzündete.
Im 16. Jahrhundert etwa begannen Kamin- und Rauchfangkehrer aus   italienischen und schweizer Alpentälern  ihr Gewerbe in Richtung Norden auszudehnen. Diese frühesten Schornsteinfegerarbeiten erfolgten noch in Kombination mit dem Händlergewerbe.
Viele Hausbesitzer reinigten ihre Schornsteine noch selbst, so dass gelernte Schornsteinfeger bis zu Beginn
des 18.Jahrhunderts nur in den Städten ein größeres Betätigungsfeld fanden.
Ein dunkles Kapitel ist Kinderarbeit, da sich diese ideal eigneten die engen Schächte zu kehren.
Um 1800 begann die behördliche Regelung und eine Einteilung von Kehrbezirken.
Bald erkannte man den Nutzen dieser Brand vorbeugenden Arbeiten, so dass der Schornsteinfeger gern gesehen war und Glück in Form von Unversehrtheit verhieß.

Cartoons mit freundlicher Genehmigung von Christoph Heuer www.pul.ch